Tag der Deutsch-französischen Gesellschaften
Verleihung des „Prix Joseph Rovan“2025
am 14. Juni 2025 in der Französischen Botschaft in Berlin
durch S.E. Francois DELATTRE
Botschafter der Französischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland
an Frau Jocelyne Lambert, Sprecherin des AK Städtepartnerschaft

In diesem Jahr lautete das Thema „Erinnerungskultur, Demokratiebildung und Zivilgesellschaft – Die Auseinandersetzung mit den Erinnerungen zwischen Deutschland und Frankreich“

S.E. Francois Delattre begrüßte die aus ganz Deutschland angereisten Gäste zum Tag der Deutsch-Französischen Gesellschaften. Er hob in besonderer Weise die Bedeutung und das Engagement der deutsch-französischen Zivilgesellschaften, Bürgerbegegnungen und Städtepartnerschaften hervor. Diese ermöglichen, die Bürger Europas von der Basis aus mitzunehmen, damit die grundlegenden Werte Europas auf Dauer gepflegt werden.

Die Demokratie-Bildung und Entwicklung finden auch im engen Zusammenhang mit der Erinnerungskultur statt und sind aktuell eine solide Grundlage für die Deutsch-französische Freundschaft. Erinnerung bedeutet Identität.

Gerade in der aktuellen Zeit mit zahlreichen Konflikten und Gefahren von Rechts und Links für unsere Demokratie, ist es außerordentlich wichtig, keine Verharmlosung, Fälschung oder Desinformation der Geschichte zuzulassen.

Anita Placenti, Leiterin des Instituts für Zeitgeschichte und Ricarda Bauch, Referentin für internationale Angelegenheiten im Bundesministerium für Bildung, Familien und Jugend schilderten ihre Arbeiten und positiven Ergebnisse mit der Jugend zum Thema Erinnerungskultur. Es ist wichtig, einen positiven Beitrag zur Demokratieerziehung der jungen Generationen zu leisten, sie konkret in die Arbeit für die Stärkung unserer Werte einzubeziehen. Hierfür wurden bereits europaweit wissenschaftliche Strukturen gebildet, um die Stärkung der Gesellschaften für Demokratie zu erreichen.

Das Mit-Einbeziehen von historischen Orten ist konkret hilfreich.

Die neuen Medien sind eine Chance für dieses Ziel, aber es bedarf einer soliden Prüfung der Berichte.

Alle sind sich einig: Erinnerungskultur ist wichtiger denn je, denn sie ist existentiell für die kollektive Identität, für unsere Überzeugungen und kann uns Antworten auf die aktuellen Fragen und Probleme geben.

Auch für die Zukunft gilt: Städtepartnerschaften, Bürgerbegegnungen in Europa, müssen wir finanziell unterstützen – denn jeder Cent ist eine Wertschätzung für Europa.

Jocelyne Lambert
Sprecherin des AK Städtepartnerschaft